Taufe wie ein Schiff auf dem Meer -

Tue, 23 Aug 2016 12:10:12 +0000 von Birgit Berg

"Am 10. November 1483 wurde Martin Luther in Eisleben geboren und einen Tag später dort am Martinstag getauft. Luthers Taufkirche wurde im Rahmen der Vorbereitungen zum 500 jährigen Jubiläum der Reformation 2017 aufwendig saniert. Das Kernstück ist ein Baptisterium, ein Becken für eine Ganzkörpertaufe. Konzentrische Kreise auf dem Fußboden ziehen sich um das Becken, gehen immer weiter und führen bis zum Ausgang der Kirche. Die Taufe zieht Kreise: um das eigene Leben, sie berührt aber auch andere Lebenskreise, Kreise gehen ineinander über, verschmelzen miteinander und bilden Schnittmengen.

Wer getauft ist, ist nicht allein. In den größten Anfechtungen seines Lebens hat sich Martin Luther immer wieder laut vorgesprochen hat: “Ich bin getauft.“ „Ich bin getauft“ Gibt es auch Momente, in denen meine Taufe für mich wichtig war? Martin Luther vergleicht die Taufe im Großen Katechismus mit einem Schiff auf dem Meer, aus dem man aufgrund der Stürme des Lebens herausgespült werden kann. Doch damit ist der Mensch nicht verloren, sondern er hat die Möglichkeit, zum Schiff zurückzukehren: “… der sehe, dass er wieder hinzuschwimme und sich daran halte, bis er wieder hineinkomme und daran gehe, wie vorhin angefangen.“

Um das “Schiff” Taufe wieder zu erreichen, muss man aber schwimmen können oder eine Schwimmhilfe haben. Doch wie kann ich schwimmen und wie sehen die Schwimmhilfen des Glaubens aus? Die Schwimmhilfen sind unsere Überlieferungen und unsere Glaubensgemeinschaft. Die biblischen Geschichten, unsere Lieder, unsere Gebete, unser Glaubensbekenntnis und unsere Gottesdienste. Religion muss man üben, einüben und ausüben - wie das Schwimmen, dann geht es irgendwann wie von allein. “Du bist getauft!“ Vielleicht reicht es noch nicht, um über das Wasser zu gehen, aber zum Losschwimmen reicht es allemal!"
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